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Ein Dackel soll es sein…

Sie sind mit einer gehörigen Portion (Galgen-) Humor ausgestattet, haben Nerven wie Drahtseile, sind von geradezu sturer Konsequenz und verfügen über ein gewisses Maß an innerer Gelassenheit? Ich gratuliere- Sie sind der perfekte Dackel-Mensch!!!

..und Sie sind wirklich davon überzeugt, mit einem Wicht schimpfen zu können, der Sie sooo treu anschaut… und dabei ihre Zierpflänzchen zerlegt… die Schnürsenkel zerkaut, die Absätze Ihrer nagelneuen Schuhe annagt, die Beine Ihres antiken Tisches unbedingt probieren muß, nicht immer dort seine Pfütze macht, wo es denn sein soll und und und (aaaber, das macht doch jeder Welpe…)

Nein? Können Sie nicht? Macht garnichts – ich habe des Öfteren auch über Dinge lachen müssen, für die ich eigentlich hätte meckern müssen…

Hauptsache, die Richtung stimmt, kleine Umwege sind ok!

Sollten Sie berufstätig sein, ist natürlich die Überlegung da – kann ich dem Hund gerecht werden? Denn auch wenn der Dackel ein kleiner Hund ist, so gehört er doch zu den lauffreudigen Rassen, der durchaus in Österreich einen Wanderurlaub meistern kann. Mein fittester Hund ist der Ambrosius, den ich auf zweistündige Schritt-Ausritte am Pferd mitlaufen hatte! Ein Teckel kann Sie auch durchaus beim Joggen begleiten, ohne nach 2km japsend zusammenzubrechen. Es ist kein Hund, den man mit einer kleinen Runde um den Block zufrieden stellen kann. Meine Olivia wuchs im Harz mit einem sehr renn-freudigen Schäferhundrüden auf und ich hatte auch bei schlechtem Wetter meine Spaziergänge zu absolvieren. Sie war mein kleiner Marathonläufer – enorm ausdauernd. Natürlich gibt es auch ruhige Vertreter der Rasse, die auch mit wenig zufrieden sind. Meiner Erfahrung nach sind das aber eher die Ausnahmen.

Dann muß man sich auch immer vor Augen halten, daß es sich um einen Jagdhund handelt, der „auf eigene Faust“ handelt (mehr dazu unter Erziehung), erwarten Sie also bitte keinen absoluten Gehorsam auf Fingerschnipp – da empfehlen wir doch eher die klassischen Gebrauchshunderassen… Der Spruch „Einen Dackel kann man sowieso nicht erziehen“ ist purer Blödsinn, da spricht die Faulheit! Im Gegenteil, er ist sogar eifrig dabei – wenn denn etwas für ihn herausspringt. Umsonst gibts da garnichts – aber Spaß macht es auf jeden Fall!!!

Sie dürfen nicht in Panik ausbrechen, wenn er Nachbars Katze jagt. A) macht das so ziemlich jeder Hund und B) der Dackel erst recht! Sie erkennen einen „echten Dackelmenschen“ daran, daß er enorm wachsam seine Umgebung wahrnimmt… immer darauf aus, das flüchtende Kaninchen, das putzige Eichhörnchen, das scheue Reh etc VOR seinem Vierbeiner zu erspähen. Man bekommt einen Blick für die Natur, der einem „Normal-Hunde-Halter“ im Normalfall verschlossen bleibt… Dank meines durch die Dackelei inzwischen sehr geschulten Blickes habe ich Feuersalamander entdeckt, bin Hasen „umgangen“, habe Rehe gesehen, Eisvögel beobachtet – mit meinem Schäferhund wär ich einfach dran vorbeigelatscht…

Dackel sind echte Charakterhunde – was wohl jeder von „seiner“ Rasse behauptet… aber Dackel eben besonders! Sie passen problemlos in die kleinste Nische (beim Aufstehen im Restaurant: „Ach, Sie hatten einen Hund dabei?“), sind recht pflegeleicht, fressen keine Unmengen, die Köttel lassen sich problemlos während des Spazierganges aufsammeln (bei meinem Schäferhund sah das schon anders aus…), man kann sie „schwupp“ mal eben auf den Arm nehmen, wenns eng wird, sie sind im Grunde sehr verträglich, WENN sie nicht geärgert werden. Ich hatte Welpen schon zu anderen/großen Hunden, Pferden, Kindern, Katzen verkauft – alles prima!

Und wenn ein Rauhhaardackel mal so richtig aufdreht: der Unterhaltungsfaktor ist enorm!!!

Ich möchte mit einem Spruch von Horst Stern abschließen, der es treffender nicht sagen kann:

Man weiß bei einem Dackel nie, welche Sorte Tränen man gerade in den Augen hat: solche des Lachens, der Liebe oder der Wut. In einer Dackelseele menschelt es wie in keiner anderen Hundeseele.

…“ einmal Dackel, immer Dackel“…