Archiv der Kategorie: Ewige Jagdgründe

Hier nun aus aktuellem Anlaß eine neue Rubrik… schweren Herzens erstellt… in Erinnerung an die schöne Zeit, die wir mit unseren geliebten Vierbeinern hatten…

Nr. 5 lebt…

.. .nicht mehr.    10.08.2001  – 19.12.2016

Antonia vom Lohauser Feld„, sie schlüpfte als Nr 5 unseres ersten Wurfes, war die kleinste im Wurf (fünf stramme Jungs, zwei kernige Mädels) und ist dann auch als Zwerg eingetragen worden.

Sie kann man eigentlich nicht beschreiben, man muß sie kennengelernt haben. Eine Zicke wie sie im Buche stand, verschmust zu Menschen, aber wehe, ein Vierbeiner näherte sich ihr, wenn sie es nicht wollte. Im Herzen ein Rottweiler -mindestens!

Bei der Jagd die absolute Wildsau, sie kannte kein Pardon und ich habe sie so manches Mal an den Hinterläufen gerade noch so aus dem Bau gezogen bekommen. Was mußte ich mir anhören, weil ich ständig das Halsband zu weit hatte bei meinen Dackeln… bis sie eines Tages (mal wieder, seufz) im Bau verschwand – und irgendwann ohne Halsung wieder hervorkam. Wäre das Halsband schön eng gewesen… wir wollen es uns nicht ausmalen. Jedenfalls, hatten danach die Diskussionen diesbezüglich ein Ende.

Ein Ausstellungshund war sie beileibe nicht. Sie stapfte durch den Ring wie Bauer Fiete über den Acker. Somit endete ihre Schaukarriere auch mit dem für die Zucht benötigte Formwertnote – sie war dann doch eher der Natur- und Jagdteckel !

Stur wie Gott weiß was! „Platz“ ??? wurde ihrer Meinung völlig überbewertet und das hat sie mir auch unter die Nase gerieben. Sie machte Platz insgesamt viermal: einmal bei der BHP in Unna und Wuppertal, einmal bei der Stöberprüfung und einmal bei der VP. Nicht schlecht in über 15 Lebensjahren, oder?

Insgesamt gesehen war sie bis auf einen Bandscheibenvorfall quietschgesund (auch nach der Bandscheiben-OP, die gut verlief, flitzte sie hinter Karnickeln her… seufz), hat ab ihrem 9. oder 10. Lebensjahr Herztablette bekommen und sonst den Tierarzt nur „verletzungsbedingt“ gesehen. Wie gesagt, sie machte draußen keine Gefangenen und hat mich diesbezüglich schon oft an den Rand der Verzweiflung gebracht. Mit nem Fuchs wurde sich auch geprügelt, es hieß, es waren sogar zwei… mit ihrem Kumpel, einem Jagdterrier hat sie auch die eine oder andere Strohmiete durchkämmt… Fuchsjagd war ihre große Passion.

Sie war die Mutter des B- und C-Wurfes, Cheyenne haben wir ja behalten. Aus dem B-Wurf die Welpen ähneln Antonia unheimlich, beim C Wurf hat sie sich bei Clara (in Aussehen und jagdl. Veranlagung 1:1 vererbt).

Sie wurde 15 Jahre und vier Monate alt, was wie ich finde, ein schönes Dackelalter ist. Mir ist es bloß so unheimlich schwer gefallen, sie gehen zu lassen, weil ich den direkten Vergleich zu ihrem Bruder Ambrosius habe, der nach wie vor mitten im Leben steht, während sie mehr und mehr abbaute und eigentlich die letzten Wochen kaum mehr mitbekam, was um sie herum passierte. Als dann wieder ihre Augenentzündung durchkam und sie permanent Schmerzen hatte, stand dann der Enschluß fest – das war ich der kleinen Maus schuldig und nun jagt sie zusammen mit ihrer Mutter Arlene von Röllinghausen und ihren Brüdern Alfons und Apoll so ziemlich alles, was ihr im Dackelhimmel so in die Nase kommt.

Na super und jetzt ist es wieder soweit – ich sitze am Laptop und heule Rotz und Wasser. Hach, wenn man diese Biester bloß nicht so in sein Herz schließen würde…

eine kleine BIlderauswahl… da kommen noch mehr !

 

 

Ich bin dann mal weg

Arlene von Röllinghausen    19.03.1998  –  03.04.2014

Ja – jetzt war es soweit – das „Purzelchen“: Arlene von Röllinghausen hat ihre letzte Reise angetreten…. am 3.4.2014  mit über 16 Jahren auf dem Buckel !

Organisch war sie noch fit, die Blutwerte ein Traum, keine Probleme mit Niere, Leber, kein Gedanke an Krebs bzw anderen Wucherungen, die ein alter Hund so bekommen kann… aber die Knochen, die alten, sie konnten nicht mehr und so haben wir sie am Donnerstag einschläfern lassen. Sie hatte Schmerzen, konnte nicht mehr ohne Hilfe stehen, aufstehen war auch kaum noch möglich – das Dasein war einfach nicht mehr lebenswert und da man bei einem Tier die Möglichkeit hat, diesen letzten Schritt einzuleiten, sollte man nicht zögern und das Tier von unnötigen Qualen erlösen.

Sie hatte ein erfülltes Leben, sie war Stammhündin vom Lohauser Feld, mit ihr hatte ich die ersten jagdlichen Übungs- und Prüfungsversuche, sie war mein TOP-Vorzeigehund im Begleithundekurs, sie war freundlich aber wachsam, sie war zuverlässig wie man es von einem Dackel kaum erwarten mag, kurzum: ein TRAUMDACKELCHEN !!! Ich bin dankbar, diese tolle Hündin gehabt zu haben…

BASTI

..WAS ist das für ein Jahr? Einen unserer Dackelfreunde hat es VIEL zu früh aus dem Leben geholt: Basti (eigentlich Rolly vom Borkenbusch), ein Schelm wie er im Buche stand. Kennengelernt hab ich ihm mit seinem Frauchen im Schlepptau anläßlich des Begleithundelehrganges vor … ?? 6 Jahren? Schon lange her. Er zog ein völlig verzweifeltes Frauchen hinter sich her, der kleine Kerl, der sich in seinem Geschirr wohl fühlte und für das nächste Schlittenhunderennen fit war. Das arme Frauchen schwankte immer zwischen Verzweiflung, Eifer und Verbissenheit – die Zeit bis zur Prüfung war zu kurz, ich ahnte es… Basti war definitiv noch lange nicht bereit, plötzlich seinem Frauchen das Ruder zu überlassen. Und was HAT sie sich Mühe gegeben ! Aber son Dackel muß eben wirklich überzeugt werden. Nach dem Nicht-Bestehen der BHP war sein Frauchen kurz davor alles hinzuwerfen – hat sich dann aber davon überzeugen lassen, daß auch ein Basti mal richtig toll bei-fuß gehen kann… und irgendwann hat es zwischen den beiden geschnackelt und es war eine wirkliche Freude, zuzusehen, wie alles immer besser und besser klappte. Frauchen hatte endlich richtig Spaß, mit ihrem Hund zu arbeiten, der kleine selbstbewußte Kerl war freudig überrascht, wie toll es sein kann, mit dem Menschen eine harmonische „Gehorsams-Beziehung“ einzugehen und die BHP-Prüfung im nächsten Jahr war ein Klacks für die beiden. Man darf als Trainer keinen Liebling haben… ist mir Wurscht – der kleine lustige Dackel war definitiv mein Favorit… vielleicht, weil er meinem Ambrosius recht ähnlich sah, vielleicht aber auch, weil er ein von Grund auf toller, netter, freundlicher Kerl war. Frauchen verzweifelte, er hatte trotzdem Spaß – er war nie wirklich stur oder  zickig – ihm fehlte bloß ein wenig die Einsicht.

Wir haben uns öfter auch außerhalb des Dackelplatzes getroffen. Mal zum üben mit dem Pferd, mal zum Führersuchen-üben, mal zum Waldspaziergang.. ich habe Basti NIE böse erlebt.

Ja – und dann im März der große Schock: Das Herz! Wasser in der Lunge, Herzrhytmusstörungen, später kamen dann noch Ohnmachtsanfälle dazu… am 6.6. fällte seine Familie dann die schwere aber richtige Entscheidung, den viel zu jungen aber schwerkranken Hund einschläfern zu lassen. Mit nur 9 Jahren folgte er nun unserem  Alfons und seiner Freundin Lotte in die ewigen Jagdgründe.

Manchmal ist das Leben einfach nur unfair. Wir wünschen von hier aus seiner Familie nochmals viel Kraft, mit dem Verlust des geliebten Lümmels klarzukommen… wir wissen, was ihr gerade durchmacht!

      

Die BHP 1 wurde am 08.10.2006 bestanden, die erschwerte BHP1 (alles ohne Leine – hätte Frauchen zu Anfang keinen Gedanken dran verschwendet) am 07.10.2007 und die BHP3 (Wasserfreude) hat er am 09.08.2008 geradezu „mit links“ bestanden.

 

www.bastis-tierleben.de

Dort kann man noch so einiges über den kleinen Helden auf kurzen Beinen erfahren, ein Besuch lohnt sich!

Alfons

Alfons vom Lohauser Feld            10.08.2001 – 08.05.2013

…oder auch: Tag 1 ohne Alfons – was ein kleiner Hund doch eine Riesenlücke hinterlassen kann.

Ich komme gerade vom Nachtdienst und habe in der Nacht so überlegt, was ich denn schreiben könnte. Statt nett formulierte Sätze sind mir immer nur irgendwelche Gegebenheiten in den Kopf gekommen… die versemmelte BHP1, weil Alfons meinte, daß das mit der Ablage völlig überbewertet würde und fürchterlich Rabatz gemacht hat, während alle anderen Prüflinge brav Platz-und-Bleib machten.. oder das absolute Desinteresse am Kaninchenjagen – alles rannte wie gestochen los, Alfons drehte nach ein paar Metern um „bin doch nicht blöd, die krieg ich doch eh nicht“ und trottete weiter an Herrchens Seite – ohne Leine… oder aber Wasser??? Nein Danke, mit 6 Jahren ist er dann das erste Mal schwimmen gewesen und hat danach sogar die BHP-G mit Bravour bestanden (beinhaltet das Prüfungsfach „Wasserfreude“) – Alfons war geradezu verzückt vor dem Fernseher zu finden, wenn „Katze mit Hut“ von der Augsburger Puppenkiste lief – Hundefilme? nö… Jim Knopf oder Das Urmel? auch nö. Die Katze mit Hut mußte es sein – warum auch immer!

Vor fast genau zwei Jahren startete dann seine späte Schaukarriere – wie sich herausstellte, hatte ich die absolute Rampensau an der Leine – er lief im Ring auf den größten Schauen (Jahrhundertsieger-Schau in Dortmund, Mai 2011) mit einer Selbstverständlichkeit und Freude, daß die Richter sogar über sein nicht ganz perfektes Fell hinwegsahen – wer sich SO präsentiert, der bekommt die Anwartschaft für den Veteranen-Champion-VDH zugesprochen!

Letztes Jahr im Dezember dann der große Schock: akute Herzprobleme, nicht heilbar, kaum noch aufzuhalten, das Lungenödem bekamen wir in den Griff und so stieg die Hoffnung ein wenig. Aber die Ärzte sagten gleich – sobald es wärmer wird, schafft das Herz es nicht mehr…noch nie hatten wir uns dermaßen über einen so langen und kalten Winter gefreut – die Kälte schenkte uns noch ein paar Monate mehr mit Alfons. Nun, bei den steigenden Temperaturen konnte man leichte Beschwerden merken, zuerst ging es noch durch Erhöhung der Medikamentengabe etwas, aber irgendwann ist auch da das Limit erreicht und keine Hilfe mehr möglich.

Gestern Abend war es dann soweit – der Kreislauf kam nicht mehr hoch, er wollte noch durch den Tunnel in den Garten, hat es aber nicht geschafft, lag davor, total ermattet und gab langsam auf.Er schlief friedlich ein, ohne Streß, ohne Krämpfe, keine Panik im Blick – er wußte, daß seine Zeit hier bei uns nun zu Ende war

Wir werden ihn als etwas ganz ganz besonderes in Erinnerung behalten – ein „Prachtkerl“, der seinesgleichen sucht – ein Hund mit Charakter und Charisma : unser Alfons vom Lohauser Feld

         

Danke für die schöne Zeit mit Dir!